Seit Ewigkeiten träumst Du schon davon, selbstständig zu sein. Dir Deine Zeit frei einzuteilen und Herr über Dein Leben zu sein. Dein Chef ist zudem ein Tyrann und Du willst weg davon. Du hast schon ein paar Mal versucht, Dir etwas aufzubauen, doch bist immer wieder daran gescheitert. Vor allem fehlt Dir die Idee, die alles verändert und mit der Du über Nacht erfolgreich wirst. Es wirkt, als ob es einfach nicht sein soll. Dies ist übrigens die Entschuldigung (ich möchte nicht sagen Ausrede) vieler Menschen, warum Dinge nicht laufen, wie sie es gerne hätten. Sie ist immer verfügbar, leicht erklärbar und die Eigenverantwortung wird zur Verantwortung, die das "böse" Schicksal trägt.
Wie? Das erfährst Du in 10 einfachen Fragen, die Du Dir selbst stellen und beantworten solltest. Es ist kein Geheimnis, dass Ehrlichkeit Dir hier enorm weiterhelfen wird.
1. Was willst Du überhaupt?
Es gibt sehr viele Leute, die einfach gar nicht genau wissen, was sie möchten. Dann gibt es darüber noch eine Stufe, auf der man ebenso wenig weiß, was man will, jedoch der Unsicherheit schon ein wenig Einhalt geboten hat. Sätze wie "irgendwas mit Menschen" könnte z.B. ein Zeichen dafür sein, dass Du zwar weißt, dass Du mit Menschen arbeiten möchtest, doch sind sie so vage formuliert, dass Du beinahe jeden Job machen kannst - außer vielleicht in der Wüste nach ägyptischen Schriftbüchern zu graben. Dir muss klar sein, was Du machen möchtest. Am besten so konkretisiert wie möglich. Nur dann kannst Du auch auf etwas hinarbeiten.
2. Was sind Deine konkreten Ziele?
Auch die nächste Frage verlangt Präzision und Klarheit in ihrer Antwort: in welchem Bereich möchtest Du überhaupt arbeiten? Was sind die Punkte, die Dein Job unbedingt haben sollte? Mit welchem Klientel möchtest Du zu tun haben? Wie sind die Arbeitszeiten? Was brauchst Du dazu für Fähigkeiten? Hast Du dafür alle benötigten Skills oder brauchst Du noch welche...? Die Liste der Fragen unterliegt keinem von der Natur vorgeschriebenem Ende. Du kannst Dir so lange und so viele Fragen stellen, bis Du zu konkreten inneren Bildern kommst, die Dir zeigen, was Du eigentlich erreichen möchtest. Dann schreibst Du diese Ziele auf.
3. Warum hat es bisher nicht geklappt?
Seit es Menschen gibt, gibt es Ausreden. Das fängt im Alltag an und hört eigentlich nirgendwo auf. Für regelmäßige Sportaktivitäten sehr beliebt: mal ist es zu kalt, dann zu warm und überhaupt generell zu "Wetter". Auch in der Jobwelt schaut man gerne über seine Fehler hinweg. Denn Fehler sagen einem, man hat etwas falsch gemacht - das fühlt sich nicht gut an und wurde sogar oft in der Erziehung bestraft. Dabei sind Fehler genau das, woran man wachsen kann, wenn man sie sich eingesteht und reflektiert. Dadurch lernst Du, was Du künftig anders oder besser machen kannst. Analysiere Dein Fehlverhalten und erfinde Lösungen, damit es nächstes Mal besser klappt.
4. Was sind Deine Ressourcen?
Unter Ressourcen verstehen sich
- fremde Ressourcen: finanzielle Unterstützung, emotionale Unterstützung, Rückhalt, Zuspruch, Austausch mit anderen, Netzwerke, etc.
- eigene Ressourcen: Ausbildung, Kenntnisse und Fähigkeiten, eigene Rücklagen, Lernfähigkeit, Ausdauer, etc.
5. Was sind Deine Fähigkeiten und Stärken?
Wenn Du Dich selbst einem anderen Menschen beschreibst, was würdest Du ihm mit Worten für ein Bild von Dir zeichnen? Wie bist Du und wie bist Du nicht? Was kannst Du sehr gut und was weniger? Dann beziehe das auf deinen Traumberuf. Würde Dein Gegenüber sagen, dass Du dafür geeignet bist? Hierbei geht es nicht um die Meinung anderer, sondern um die eigene Sicht von außen. So fällt es uns oft leichter, sich selbst zu sehen, wie man ist.
6. Welche Ausbildungen hast Du und welche Weiterbildungen fehlen noch?
Manche Jobs bedürfen einer zusätzlichen Aus- oder Weiterbildung. Das ist nicht schlimm, sondern eine Bereicherung. Schlimm wäre nur, wenn Du nicht einsehen könntest, dass Du Dich weiterentwickeln musst. Dieser Punkt dient als eine Art Check Up. Nur wer weiß wo er steht, kann von dort aus Richtung Ziel wandern.
7. Wo siehst Du Dich in 5 Jahren?
Das ist nicht nur eine Frage, die Firmen gerne BewerberInnen stellen, diese Frage solltest Du Dir auch selbst regelmäßig stellen. Nur wer weiß, wo er hinmöchte, kann auch dort ankommen. Oder wie Michel de Montaigne so schön sagte: "Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will."
8. Wer kann mir wobei weiterhelfen?
Man kann und muss nicht alles alleine schaffen. Von Gesprächen mit Freunden bis hin zu einem Coaching bei einem Experten ist alles möglich und zweckdienlich. Wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein und zu filtern, welche Person die richtige für Dein Anliegen ist.
9. Wie haben es andere erfolgreiche Menschen geschafft, erfolgreich zu werden und auch zu bleiben?
Hierzu gibt es massig Biografien, Filme und Lebensläufe in Form von Büchern oder in Form von Text auf Bildschirmen. Auch im Bekanntenkreis tummeln sich oft erfolgreiche Menschen, die lieben was sie tun und leben was sie sind. Sie beißen meist nicht und man kann sich bestimmt mit ihnen auf einen Kaffee treffen.
10. Unterliegst Du einem Irrglauben?
Eingangs wurden Dinge erwähnt wie: "weg vom tyrannischen Chef", "über Nacht zum Erfolg", "das Schicksal meint es nicht gut". Viele glauben, dass sich Erfolg über Nacht einstellen kann. Dem ist nicht so, es bedeutet jahrelange, konsequente Arbeit. Natürlich gibt es wahrscheinlich Ausnahmen, aber die sind nicht die realistische Regel.
Wer unbedingt und zwanghaft von etwas weg will, wird nicht wegkommen, da auch negative Gefühle binden. "Das Schicksal mischt die Karten, aber wir können damit spielen" sollte selbst erklärend sein.
In diesem Sinne: Frohes Erkennen und Erschaffen!
Ich bin zertifizierter Personal & Business Coach sowie Podcast-Produzent und Berater - freue mich auf dein Feedback!